Erste Schritte….

Nun sollte es aber auch langsam los gehen. Mittels des altbekannten Messangers standen meine Schwester und ich im ständigen Kontakt.

Ein sehr toller Nebeneffekt, da wir uns nicht häufig sehen. Doch auch das half nicht weiter, denn ständiges scrollen um die Ideen des anderen nochmal durch zu lesen, nervte sehr schnell.

Es hat nich lange gedauert und unsere Lieben haben sich unserer erbarmt. Uns wurde eine Textdatei empfohlen. Eine Datei an der wir beide zeitgleich arbeiten konnten, um Ideen auszutauschen.

Nach ein paar Tagen hatten wir bereits mehrere Seiten zusammen. Kurzer Hand trafen wir uns und sortierten unsere gesammelten Werke.

Folgende Rahmenbedingungen konnten wir relativ schnell klären:

Was sind Luxusgüter?

Laut Wikipedia (ja hier hat es tatsächlich mal geholfen) sind Luxusgüter:

Nichts lebensnotwendiges, Güter die nicht dem lebensnotwendigen Unterhalt dienen.

Da uns diese Definition zu oberflächlich und nichtssagend war, haben wir eine Liste erstellt, was genau für uns Luxusgüter sind:

Die 1. Liste: Luxusgüter

– Neue Kleidungsstücke obwohl die im Besitz befindlichen noch intakt sind ( dazu gehören auch Schuhe)
– Schmuck
– Schminke
– Körperpflegeartikel die nicht dazu dienen, physiologischen und /oder psychischen Schaden abzuwenden

(Schaden: Entzündung der Haut, Schuppenflechte, Pickel, Follikulitis, Schuppen, Körpergeruch wie Schweiss, Urin etc. , Entzündungen der Schleimhäute, Verletzungsgefahr)

– Deko zB. Kerzen, Figuren, Tischdecken etc.
– Küchenutensilien wie Pfannenwender, Töpfe, Teller, Besteck etc.
– dekorative + normale Kosmetik, Haarbürste, Parfüm
– Leinwand
– Süßigkeiten, Alkohol
– Deko
– Artikel fürs Hobby (Bücher, Wolle, Sportartikel, Bastel Sachen=Pappen, Farbe, Pinsel, Malartikel)
– Möbel

Jetzt galt es zu klären, welche Materialien bzw. Anschaffungen für uns notwendig sind.

Die 2. Liste: Notwendige Dinge

• Medikamente bei Krankheit
• Lebensmittel: Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch Wurst, Käse, Mehl, Honig, Joghurt, Quark, Suppen (erasco, Frosta) etc.
• Hygieneartikel: Toilettenpapier, feuchtes Klopapier, Pflaster, Kondome
• Nahrung für den Hund

Bei der ganzen Überarbeitung unseres Kauderwelsch, sind meiner Schwester wie mir immer mehr die Augen geöffnet worden. Aus einer fixen Idee wurde was handfestes. Wir schauten uns die Listen an und es wurde sehr schnell deutlich, eine 3. LISTE musste her.

Es gab und gibt Dinge, deren Anschaffung von vornherein klar waren / sind und somit mitaufgenommen werden mussten. Wir möchten uns ja das Leben nicht schwerer machen, als es sowieso schon ist.

Schließlich wollten wir auch Konsequenzen walten lassen, wenn die vereinbarten Regeln nicht eingehalten werden.

Die 3.Liste: Anschaffungsliste

Für mich :

• Laufschuhe
• Handy
• Bücher für die Ausbildung
• Jeans Max 2 stk.
• Hunderucksack
• Bikini
• mensu Tasse
• Geburtstagsanschaffungen wie Getränke und Essen, falls gefeiert werden soll

Für meine Schwester :

  • Fahrrad
  • Handy
  • Ikea Aufbewahrungsboxen für Weihnachtssachen
  • Kontaktlinsen
  • Brille
  • Einkaufskorb
  • Karnevalsoutfit

Es schien als hätten wir es. Jedem von uns war klar, was in diesem Jahr gekauft werden kann und was nicht.

Eine weitere Frage konnte zudem geklärt werden.

Was ist mit den Luxusgütern, die sich jetzt im jeweiligem Haushalt befinden?

Ganz klar, alles kann verzehrt und genutzt werden. Wir möchten ja auch keine Lebensmittel wegschmeißen. ABER es darf an Luxusgüter nichts mehr zusätzlich zum eigenen Verzehr geholt werden.

Doch was war mit den Routinen wie regelmäßig Auswärtsessen oder gar Lieferservice?

Was ist, wenn unsere Männer mehr Luxus holen wollen? (Sie haben von vorne herein mitgeteilt, dass sie sich an dem Projekt nur unterstützend beteiligen wollen)

Wie in Gottes Namen sollte ich es schaffen? Ein Jahr lang keine Onlineeinkäufe zu tätigen?

Verdammt was ist im Sommer? Eis essen?

Ist unser Projekt jetzt schon zum scheitern verurteilt?

Und was sollen es für Konsequenzen sein, wenn sich einer von uns nicht dran halten kann?

Wir brauchten Regeln.

Regeln zur Motivation aber auch zur Disziplin. Sie dürfen nicht zu global gehalten sein, aber auch nicht so einschränkend als das sie unser Durchhaltevermögen strangulieren.

Wir brauchen Konsequenzen die weh tun, aber nicht verletzen und steigerungsfähig müssen sie sein.

Verdammt… Kann mal jmd eine eierlegende Wollmilchsau aus dem Schrank holen?

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4 Kommentare zu „Erste Schritte….

  1. Meiner Erfahrung nach funktioniert solch eine Veränderung dann am besten, wenn sie wirklich gewollt ist. Wenn die Einstellung erst einmal einen gewissen Veränderungsprozess hinter sich hat, zieht das Verhalten nach. Und deshalb braucht ihr in meinen Augen keine » Konsequenzen die weh tun«, sondern solche, die guttun. Belohnungen funktionieren meist besser als Bestrafungen, aber natürlich ist das Maß entscheidend. Besonders gut eignen sich dafür eben Hobbys.
    Als Beispiel sowas wie »Ich spare jeden Monat 1.000€, also kann ich pro Quartal auch mal 20-50€ für Videospiele ausgeben« oder »Zweimal im Jahr ist Stoffmarkt. Da wird gebummelt, aber eben trotzdem nur das gekauft, was man für aktuelle Projekte braucht«.
    Viel wichtiger als der Verzicht ist das Bewusstsein für sein eigenes Konsumverhalten. Dadurch reguliert sich das »Verschwenden« meist schon von alleine nach unten. Noch ein Beispiel aus deinem Beitrag: Zum Sommer gehört Eis essen für viele dazu. Dann wird es eben nicht der Becher für 5, 6 oder 9€, sondern eine oder zwei Kugeln in der Waffel, für den Spaziergang vom Eiscafé zurück nach Hause.
    Was ich damit sagen will: Kleine Schritte. Das dauert vielleicht länger, ist aber wesentlich frustfreier. Die Disziplin muss natürlich trotzdem da sein, auch wenn ihr gleich zu Beginn schon Ausnahmen festlegt xD Das ist menschlich und muss auch erlaubt sein, gerade wenn man mit Partnern zusammenlebt, die nicht dieselbe Entwicklung durchmachen.
    Aber wie sagt man so schön: Entscheidend beim ersten Schritt ist nicht die Weite, sondern die Richtung. Und die stimmt ja auf jeden Fall schon mal.

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    1. Danke dir für deine Rückmeldung. Ich verstehe sehr gut was Du meinst. Es ist für die dauerhafte Umsetzung eines bewussterer Lebensstils auch ratsamer, zumindest für die meisten. Wir benötigen jedoch eine gewisse Härte für dieses Projekt. Es geht uns nicht nur darum den eigenen Konsum zu analysieren und entsprechende Konsequenzen daraus zu ziehen, dafür bräuchten wir kein Jahr. Wir wollen uns selbst auch herausfordern, gegensätzliche Härte schaffen zu dem wie wir bis dato gelebt haben. Natürlich mit dem Ziel eine humane, vertretbare und für ein jeden von uns realistische Mitte zu finden. Ich denke der Weg sollte immer so angepasst sein wie ein jeder es für sich benötigt und um weiterhin der Richtung treu zu bleiben.

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